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Reisetagebuch Skandinavien mit Tallink Silja

28.12. - 04.01.2023

von berlinartdesign

Ich bin wieder auf Tour! Nach Corona-Auszeit und vielen Wehwehchen bin ich endlich wieder auf Reisen. Erst im Sommer mit dem Camper nach Norwegen, hier arbeite ich noch am Artikel, jetzt nach Schweden, Finnland und Estland. Die Reederei Tallink Silja, mit der ich schon im Jahr 2018 unterwegs war, hat mich erneut eingeladen um ihr neues Schiff die “MyStar” kennzulernen. Die “MyStar” verkehrt im Linienverkehr zwischen Helsinki (Finnland) und Tallinn (Estland). Dazu später mehr. Ich verbinde dieses “Kennenlernen” gleich mit einer kompletten Rundreise.

Hier mal ein kurzer Anriss des Reiseverlaufs:

  • 28.-  29.12. Stockholm
  • 29. – 30.12 Transfer nach Helsinki
  • 30.12. – 01.01. Helsinki
  • 01.01. – 02.01. Transfer nach Tallinn und Übernachtung an Land im Tallink Spa & Conference Hotel
  • 02.01. – 03.01. Transfer nach Stockholm
  • 04.01. Rückflug nach Berlin

Tag 1 – 28.12.2022:

Los ging es vom Flughafen BER nach Stockholm mit Eurowings. Um 19:15 startete unser Flug in Richtung Schweden und erstaunlicherweise war es total entspannt. Ich hatte ziemliche Sorgen, dass uns am Flughafen BER das totale Chaos erwartet. Die Webseite informierte uns, dass wir mindestens 2,5h eher am CheckIn sein sollen – tatsächlich hat es vom Einchecken bis zum Gate keine 30 Minuten gedauert. Mit dem richtigen Ticket gibt es keine Probleme mit dem Gepäck – es kam sogar am Zielort an 😉 Der Service am Board ist bei Eurowings natürlich aufs minimale reduziert. Es gibt keine kostenlosen Getränke oder Snacks am Board, was bei einer Flugzeit von 1,5h auch nicht nötig ist. Ich habe mir trotzdem ein Sandwich gegönnt. Da es der letzte Flug des Tages war, gab es sogar 50% Preisreduzierung.

Der Flughafen Stockhom Arlanda ist für mich ein vertrauter Ort. Hier war ich schon öfter angekommen oder gestartet, schnell Gepäck geholt und ab zum Bus (flygbussarna). Dieser brachte uns in 40 Minuten in die Innenstadt von Stockholm. Im Bus hatte ich genügend Zeit die Nahverkehrsapp “SL-Journey planner and tickets” zu installieren und gleich 2x 24h Tickets für den ÖPNV zu erwerben. Die App ist etwas tricky, da fehlerhaft, aber mit Geduld klappt es. Zahlung erfolgt über Kreditkarte (Debit-Karten sind möglich). Hierfür benötigt es jedoch mehrere Anläufe, da der Zahlvorgang ständig abgebrochen wurde. Sollte das bei euch auch passieren, einfach erneut probieren. Meist klappt es nach dem 4. bis 5. mal.

Nach kurzer Fahrt mit der Tunnelbana (U-Bahn) waren wir endlich im Hotel “Birger Jarl“. Auch das kannte ich schon von vorherigen Reisen. Das Hotel bietet faire Preise, saubere Zimmer und ein Frühstücksbuffet vom allerfeinsten! Dazu im nächsten Eintrag dann mehr.

Tag 2 – 29.12.2022:

Stockholm

Der Tag beginnt gut ausgeschlafen und mit einem tollen Frühstück im Hotel. Wie schon erwähnt, bietet das Buffet im Hotel alles was das Herz begehrt. Hier kann man sich wirklich satt essen. Leider wollte uns das Wetter nicht so herzlich empfangen, es war verregnet. Da wir ein wenig auf die Zeit achten mussten um rechtzeitig am Schiff zu sein, haben wir uns für ein Besuch des Straßenbahnmuseum Stockholm (Spårvägsmuseet) entschieden. Dieses Museum richtet sich nicht nur an technikbegeisterte Erwachsene, sondern gezielt an Kinder. Die Schweden gelten generell als sehr kinderfreundliches Land und das spiegelt sich genau hier im Museum wieder. Alles wird spielerisch den Kleinsten näher gebracht, es gibt eine große Spielecke mit Kostümen und ein kinderfreundliches Café. Das Straßenbahnmuseum ist perfekt für Tage mit schlechten Wetter und für alle die später noch mit der Fähre (Silja Line) fahren wollen – das Fährterminal ist ganz in der Nähe. Wir haben hier 3 schöne Stunden im Museum verbracht.

Transfer mit der Fähre

Mit der Busline 6 ging es zur Station “Robsen” und dann weiter mit der Linie “76” zum Terminal. Gegen 14:00 Uhr erreichten wir das Fährterminal der Silja Line, es blieb noch Zeit für ein Kaffee und Snack. Um 15:15 Uhr begann das Boarding – ab aufs Schiff! Unsere erste Fähre war die Silja Serenade. Die M/S Serenade wurde 1990 in Dienst gestellt, schon eine ältere Dame. Als erstes Passagierschiff der Welt, bot die Serenade eine durchgängige Promenade mit Geschäften und Restaurants. Dies wurde dann zum Standard für viele Kreuzfahrtschiff u.a. für Schiffe der Reedereien Royal Caribbean oder MSC. Die Schiffe der Reederei Tallink Silja bieten zahlreiche Annehmlichkeiten wie ein Theater, Club & Casino, Wellnessbereich, Konferenzbereich und einen riesigen Spielebereich. Eigentlich alles, was es auch auf Kreuzfahrtschiffen gibt.

Die Überfahrt nach Helsinki erfolgt nachts, sodass Passagiere in eigenen Kabinen untergebracht sind. Da uns der Tag schon schwer in den Knochen lag, haben wir uns für einen ruhigen Abend im “Grand Buffet” entschieden. Das große Restaurant bietet ein umfangreiches und leckeres Abend- und Frühstücksbuffet. Danach ging es auf die “Koje”, draußen wurde es stürmisch und das Schiff schwankte bei dem hohen Wellengang. Ja die Ostsee ist ein raues Gewässer, ich habe schon viele Seetage hier verbracht und eigentlich selten ruhige See gehabt. Ich beobachtete vom Zimmer aus den Wellengang, das hat etwas meditatives. Nachts erreichten wir Mariehamn, die Hauptstadt der Ålandinseln, die autonome finnische Region Åland. Das Anlegemnöver ist immer wieder spannend, mit dem Heck ging es an den Anleger – zuvor musste das Schiff gedreht werden. Damit endete Tag 2 unserer Reise…

Tag 3 – 30.12.2022 / Ankunft in Helsinki:

Leuchtfeuer bei der Einfahrt in die Gewässer vor Helsinki

Die Nacht war sehr kurz, die Uhr musste eine Stunde vor gestellt werden – so fehlte eine Stunde schlaf und um 7:30 ging es schon zum Frühstücksbuffet. Wir waren noch 3h von Helsinki entfernt. Kurz vor Ankunft in Helsinki, bin ich nochmal an Deck um die schöne Aussicht zu genießen und ein paar Bilder und Videos zu aufzunehmen. Gegen 10:30 Uhr legten wir in Helsinki an – bei milden 5°C und Regen. Die schöne Schneepracht der vergangenen Tage war nur noch zu erahnen anhand der riesigen Schneeberge am Rand der Straßen. Die Wege waren schon schneefrei. Schlechtes Wetter sind wir schon durch unsere Norwegentour gewöhnt und wir machen generell immer das Beste daraus.

Als erstes ging es zum Hotel. Wir haben im Radisson Blu Seaside gebucht. Etwa 2,5 km Fußweg vom Terminal entfernt, dank gut ausgebautes Straßenbahn und Busnetz ging es schnell zum Hotel. Hier wartete leider eine kleine Überraschung. Radisson hatte unsere Buchung etwas durcheinander gewürfelt, Frühstück fehlte plötzlich in der Reservierung. Man konnte aber zum Buchungszeitpunkt nur mit Frühstück und Club-Account buchen und die Buchung ist nicht mehr im Club-Account aufgeführt. Es konnte sich nur um ein technisches Problem handeln. Naja Frühstück kosten p.P. 25€ extra…das Hotel hat sich bei der Abreise für die Unannehmlichkeiten entschuldigt und uns das zu viel gezahlte Geld erstattet. Die Zimmer und das Hotel insgesamt sind schön auch wenn es einen “Seeblick” nur mit Aufpreis gibt.

Perfektes ÖPNV Netz in der gesamten Stadt

Mit der Straßenbahnlinie 9 ging es dann in die Stadt zum Naturkundemuseum. Auch der Besuch war witterungsbedingt aber es hat sich gelohnt! Das Museum bietet wieder eine extrem kinderfreundliche Aufbereitung der Thematik “Evolution” und es gibt natürlich Dinos 😀

Nach dem Besuch, ging es kurz durch die Stadt und dann zurück zum Hotel, kurze Pause einlegen…

Gegen 18 Uhr ging es zum Abendessen in das Burgerrestaurant “Morton”. Das liegt fußläufig vom Hotel entfernt und ist ein kleiner Geheimtipp! Es gibt nur eine kleine Auswahl an Gerichten aber dafür superlecker! Kann ich nur empfehlen.

Tipp:
Ein AB Ticket für den ÖPNV ist absolut ausreichend. Hier sind die Tageskarten sehr zu empfehlen. Diese lassen sich bequem über die HSL-App buchen. Kreditkarte (auch Debitkarten) sind erforderlich, PayPal wird nicht unterstützt!

Tag 4 – 31.12.2022 / Helsinki:

Der erste Blick aus dem Fenster versprach nichts gutes, es regnete in Strömen. Wir sind erstmal zum Frühstück und waren positiv überrascht. Die Auswahl am Frühstücksbuffet im Hotel war sehr umfangreich und lecker. Der Speiseraum ist überaus stylisch eingerichtet und lädt zum verweilen ein. Nach dem Frühstück wollten wir erneut das Beste aus dem miesen Wetter machen und haben uns für einen Abstecher auf die Insel Suomenlinna entschieden. Die Insel ist mit ihrer Festung Weltkulturerbe und bietet zahlreiche Museen, Sehenswürdigkeiten und bei dem Wetter wichtig: Cafés! Zur Insel ging es mit der Fähre, die stündlich verkehrt und mit dem regulären ÖPNV Ticket genutzt werden kann. An Board haben wir erstmal gemerkt, wie ungemütlich das Wetter wirklich war. Die Wellen peitschten gegen das Schiff und der Wind war eisig obwohl die Temperaturen über dem Gefrierpunkt lagen.

Raues Wetter auch bei der Abfahrt von der Insel

Auf der Insel angekommen, waren wir sofort sichtlich beeindruckt von der Größe der Anlage und haben uns in der Touristinformation einen Lageplan mitgenommen. Nicht alle Museen und Ausflugszielen waren geöffnet, aber wer nicht wagt, der nicht gewinnt. So war eines unserer Ziele, das kleine Spielzeugmuseum auf der Insel was zu unserem Glück sogar geöffnet hatte. Der Eintritt ist für die Größe nicht ganz günstig mit 7€, aber es lohnt sich dennoch mal vorbei zu schauen. Das Museum ist in einem alten Wohnhaus untergebracht und bietet ein überaus gemütliches Café mit einigen historischen Spielzeugen als Dekoration. Das Café hat es uns sehr angetan und wir haben hier sehr kurzweilige Minuten verbracht um danach gestärkt in den Regen raus zu gehen und uns die restliche Insel anzuschauen. Gegen 14 Uhr sind wir wieder mit dem Schiff zurück in die Stadt gefahren und haben uns im Hotel erstmal aufgewärmt.

Egal bei welchen Wetter, Helsinki ist eine wunderschöne Stadt.

Für den Abend war eigentlich geplant, das Höhenfeuerwerk in der Innenstadt anzuschauen, das aber leider aufgrund der Sturmböen abgesagt wurde. Unser Alternativprogramm war dann Essen zu gehen, eigentlich am Liebsten in einem Restaurant mit finnischen Spezialitäten aber natürlich konnten wir aufgrund der Kurzfristigkeit nirgendwo einen Tisch reservieren also sind wir in ein chinesisches Restaurant. Wir saßen dann tatsächlich als einzige Europäer inmitten von Chinesen (Helsinki hat eine große chinesische Community) und waren vollends glücklich da es für uns ein gutes Zeichen war, hier wirklich gutes, chinesisches Essen zu bekommen. Und so war es auch! Die Bedienung war zwar etwas, naja hektisch, aber das Essen ließ uns darüber hinweg sehen.

So ließen wir das Jahr 2022 gemütlich ausklingen und machten es uns später im Hotelzimmer gemütlich, mit zahlreichen finnischen Mixgetränken.

Tag 5 – 01.01.2023 / Helsinki – Überfahrt nach Tallinn

Der Dom in Helsinki

Der Tag begann gut! Beim Auschecken bekamen wir von der Hotelmanagerin eine Entschuldigung bezüglich der Reservierung mit dem fehlenden Frühstück und eine Erstattung des Frühstückspreis. Ein fader Beigeschmack blieb allerdings, da erst mein Protest auf Instagram für die Klärung sorgte. Das Hotel, das Frühstück, das Personal, alles war top und wir können das Hotel empfehlen aber eben dieser eine Punkt, sorgte bei uns für unbehagen. Egal, Schwamm drüber endlich Sonnenschein: Nach vielen grauen Tagen, endlich mal ein richtig schöner aber eisiger Tag in Helsinki. Zeit für einen gemütlichen Stadtbummel und Besuch des berühmten Dom von Helsinki bevor es am Nachmittag weiter ging nach Tallinn. Nach kurzen Stop im Lidl, ja Lebensmittelgeschäfte öffnen sogar an Neujahr, sind wir mit der Straßenbahn in die Innenstadt gefahren. Erst zum Hauptbahnhof und dann den Rest zu Fuß gelaufen um dann vor dem wunderschönen Dom zu stehen. Von außen macht er echt was her und ist Touristenmagnet. Der Eintritt in das Gebäude ist kostenlos, um Spende wird aber gebeten. Von Innen zeigt sich der Dom erstaunlich aufgeräumt und schlicht, das hatten wir so nicht erwartet. Anders sieht es schon bei der Uspenski-Kathedrale aus. Generell sind orthodoxe Kirche mit vielen Verzierungen, Wandzeichnungen und Ornamente versehen, ein großer Kontrast zum evangelischen Dom.

Die Uspenski-Kathedrale von außen.

Inzwischen ist die Zeit schnell voran geschritten, es blieb danach nur noch ein Spaziergang an der Hafenpromenade sowie ein kleiner Snack am Imbiss. Letzteres hätten wir uns aber auch verkneifen können, die Stände an der Hafenpromenade sind ziemliche Touristenfalle und zu mindestens bei unseren besuchten Stand, war die Hygiene noch dazu äußerst bedenklich.

Bestes Wetter am Hafen

Zurück im Hotel, haben wir unsere Koffer geholt uns sind mit der Straßenbahnlinie 7 direkt zum Fährterminal (West) gefahren.

Das Fährterminal West ist vor einigen Jahren komplett neu gebaut worden und sieht wirklich schön und modern aus. Es wirkt tatsächlich sogar etwas überproportioniert für die doch wenigen Fährverbindungen. Auf der Route Helsinki – Tallinn setzt die Reederei Tallink Silja ihr neustes Schiff ein, die Mystar! Die Mystar wurde auf der Verbindung am 13. Dezember 2022 in Dienst gestellt und verbindet die beiden Städte in 2h Fahrzeit. Das Schiff kann mit konventionellen Diesel und mit Biogas (LNG) betrieben werden. Damit möchte die Reederei ein deutliches Zeichen zum umweltbewussten Fährverkehr setzen. Das Schiff bietet erschwingliche Tickets für die Überfahrt und die Abfahrzeiten sind so gelegt, das ein Tagesausflug in die jeweils andere Stadt möglich ist.

Die neue Mystar Fähre

Für die Überfahrt hat uns die Reederei in den wunderschönen Business-Bereich eingebucht, der im vorderen Schiffsbereich liegt und einen herrlichen Blick nach draußen bietet. Auch gibt es ein umfangreiches Buffet mit kalten und warmen Speisen, sowie Getränken. Neben dem Business-Bereich, gibt es weitere Passagierbereiche: Travel, Platinum und auch Kabinen. An Board stehen zahlreiche Bars und Restaurants zur Verfügung um die Überfahrt so angenehm wie möglich zu gestalten. Auch einen Spielbereich für Kinden gibt es an Board, hier zeigt sich erneut, wie Kinderfreundlich die nordischen Länder sind. Wir haben die Überfahrt in vollen Zügen genossen!

Angegommen in Tallinn waren wir sofort erstaunt, wieviel sich hier in den letzten Jahren getan hat. Zuletzt waren wir 2018 hier und das Terminal samt Hafenbereich war eine riesige Baustelle. Inzwischen wurde fast alles fertig gestellt und der Baustellcharme ist gänzlich verschwunden. Vom Hafen aus, sind es nur wenige Gehminuten zum Hotel “Tallink Spa & Conference”.

Auch das Hotel kannten wir schon von der letzten Reise, auch hier hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Vom ursprünglich sehr bunten Interior, wurde es jetzt in sehr schlichten Farben gestaltet. Der Umbau hat sich absolut gelohnt, die Lobby ist uns sofort positiv aufgefallen. Das Hotel bietet einige riesige Spa-Landschaft mit Sauna und mehreren Pools. Wir haben schnell gefallen daran gefunden. Wir bekamen ein wunderschönes, großes Zimmer zugewiesen, welches wir am liebsten nicht mehr verlassen wollten, weil es uns sehr gefallen hatte. Schade das wir nur eine Nacht hier bleiben konnten. Wir haben gleich die Möglichkeit der Spa-Landschaft genutzt und sind 2h darin abgetaucht und waren erst nach 22 Uhr wieder auf dem Zimmer.

Tag 6 – 02.01.2023 / Tallinn und Überfahrt nach Stockholm

Blick in die Altstadt von Tallinn

Der letzte Tag in Tallinn bricht an, leider war unsere Zeit hier sehr begrenzt aufgrund der Rückflugtermine. Tallinn ist so eine wunderschöne Stadt und wir haben bisher nur an der Oberfläche gekratzt – dazu noch an einem Montag, an dem Tag sind die meisten Museen leider geschlossen. Daher blieb uns nur ein Stadtbummel durch die wunderschöne Altstadt. Erster Pflichtbesuch ist das Denkmal der Estonia-Katastrophe, das an den Untergang der Fähre “M/S Estonia” am 28. September 1994 mit 852 Opfer erinnert. Vielleicht ist das etwas sonderbar für einen Blogger-Reise mit dem Schwerpunkt Fähren aber ich fühle mich dem Meer sehr verbunden und für die Esten war und ist diese Katastrophe ein nationale Tragödie, mir war es wichtig mein Beileid und Wertschätzung darüber zu bekunden.

Marktplatz Tallinn mit Weihnachtsmarkt

Jetzt auf die wunderschöne Altstadt mit ihren zentralen Marktplatz. Zu unserer Überraschung, war der Weihnachtsmarkt noch aufgebaut, er ist zwar klein aber fügt sich sehr schön in die Altstadt ein. Die Preise leider weniger, tatsächlich waren wir doch sehr erschrocken. Eine Fahrt in einem sehr stark heruntergekommenen Kinderfahrgeschäft kostet 5€ – zum Vergleich, auf dem Weihnachtsmarkt in Berlin im historischen Karussell kostet hier 2,50 – 3,50€. Wir sind dann nur über den Markt geschlendert ohne etwas zu Kaufen. Das war aber auch wirklich der einzige negative Aspekt bei unseren Aufenthalt in Tallinn. Wir waren sichtlich beeindruckt über die Vielzahl historischer Gebäuden und auch der Stadtmauer die zum Teil begehbar ist. Das haben wir sofort genutzt, der Eintritt kostet nur 3€ pro Person und lädt zum Entdecken der Befestigungsanlage ein. Man sollte aber gut zu Fuß sein, es geht einige steile Treppen bergauf.

Stadtmauer von Tallinn

Nach dem Stadtbummel ging es zurück zum Hotel und anschließen zum Terminal D, von hier aus ging es mit dem letzten Schiff unserer Reise zurück nach Stockholm. Die Baltic Queen verbindet Tallinn und Stockholm und wurde 2009 in den Dienst gestellt. Das moderne Schiff bietet ähnlichen Komfort wie auch die größeren Schiffe, ist aber deutlich kleiner. So gibt es keine durchgehenden Promenade und die Zimmer sind etwas kleiner geschnitten. Abends ging es dann zum “Grand Buffet” und wir haben erneut lecker gespeist an Board. Nach dem Essen haben wir den schönen Tag in der Bar “Manhatten” bei einem Cider ausklingen lassen. Damit endet Tag 6 unserer Reise.

Tag 7 & 8 – 03.01. und 04.01.2023

Unterwegs in den Stockholmer Scherengärten

Der Tag begann erneut sehr früh, wobei wir tatsächlich eine Stunde mehr Zeit hatten durch die Zeitverschiebung. Das sollte man auch immer berücksichtigen wenn man zu vorgegebenen Zeiten zum Frühstück oder Abendessen geht, es gilt immer die Ortszeit des jeweiligen Ankunftshäfen. Gegen 7 Uhr waren wir beim Frühstück, was wieder exterm lecker und umfangreich war. Es blieben noch 3 Stunden bis zum Anlegen, die Zeit hab ich an Deck verbracht um die wunderschöne Aussicht zu genießen. Wir fuhren durch die Stockholmer Scherengärten und hier gibt es enorm viel zu entdecken – perfekt für Fotografen. Der Morgen war sehr frostig, -5°C zeigte das Thermometer und es schneite. Hier an Deck herrschte absolute Stille und Ruhe und diese letzten Minuten vor Ankunft gehörten ausschließlich mir und meiner Kamera.

Voraus die Silia Symphony

Gegen 10:30 legten wir in Stockholm an mit den Öffis ging es zum Hotel. Da wir recht zeitig angekommen sind, blieb noch genug Zeit für ein Besuch im Viking-Museum. Dieses Museum war mir noch vollkommen unbekannt ich war neugierig. Das Museum liegt in direkter Nachbarschaft zum Vasa-Museum, dem Nordisches Museum, dem ABBA Museum und dem Freizeitpark “Gröna Lund“.

Das Viking-Museum ist sehr interessant gestaltet mit vielen lebensgroßen Schaubildern und Artefakten die das Leben der Wikinger zeigen. Teilweise etwas düster und mit wenigen originalen Artefakten, ist es dennoch sehr spannend und der Abschluss bildetet eine Fahrt in einer Art “Geisterbahn” die eine kleine Geschichte erzählt. Die Fahrt an sich ist nicht gruselig, sollte aber von sehr schreckhaften Kindern gemieden werden.

Perfekter Sonnenuntergang in Stockholm

Nach dem Besuch im Museum, erwartete uns ein wunderschönen Sonnenuntergang – der perfekte, letzte Abend in Stockholm. Zum Schluss des Tages, gab es ein leckeres Abendessen im Restaurant “South Indian Stockholm“.

04.01.: Unser Rückflug war für 16:50 terminiert, daher hatten wir vorher noch Zeit ein letztes Museum zu Besuchen. Nach einem leckeren Frühstück in unserem Hotel “Birger Jarl”, sind wir ins Armémuseum. Dieses Museum hebt sich sehr von klassischen Militärmuseen ab, da es von Anfang an zeigt, welche folgen Kriege auf die Zivilbevölkerung haben. Es werden nicht nur Waffen und Ausrüstungen gezeigt, sondern auch sehr drastische lebensgroße Schaubilder ausgestellt, die bestimmte Situationen nachstellen. Von diesem Stilmittel machen viele Museen in Schweden Gebrauch, und erweitern Ausstellungen um eine Komponente: Das Hineinversetzen in die damalige Zeit. Das Museum hat regelmäßig wechselnde Ausstellungen im Erdgeschoss, die die Hauptausstellung erweitern. Aktuell sind es Fotografien aus der Ukraine sowie eine (kostenpflichtige) Spionageaustellung. Die Hauptausstellung des Museum ist kostenlos zugänglich, für Kindern mit starker Fantasie aber nicht zu empfehlen.

Das Gebäude des Armémuseum

Nach dem Besuch ging es in Richtung T-Centralen, dem Hauptbahnhof. Von dort aus, ging unser Bus zum Flughafen. Nach dem Checkin, hab ich gemerkt, das wir von Eurowings in der Sitzplatzkategorie hochgestuft wurden in die Business-Klassen. Ein extrem feiner Zug von Eurowings, somit hatten wir an Board des A320 die erste Sitzreihe mit extrem viel Beinfreiheit und sogar kostenlose Getränke und Snacks. Somit wurde der Flug überaus angenehm auch wenn die Landung in Berlin durch starke Windböhnen sehr holprig wurde.

Hallo Berlin, wir sind zurück 🙂

Das war dann der letzte Eintrag, ich hoffe ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen, wie ich beim schreiben 🙂 Vielen Dank an die Reederei “Tallink Silja” für die Einladung, die Kostenübernahme für die Schiffstransfers, Speisen sowie Getränke und dem Hotel in Tallinn. Flug und Hotel in Stockholm und Helsinki wurde von uns bezahlt um den Aufenthalt in den Städten zu verlängern.

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