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Cube i7 Stylus-Edition im Langzeittest

von berlinartdesign

Vor etwas mehr als 1 Jahr erschien das China-Tablet Cube i7 auf dem Markt und ich habe mal im Langzeittest geschaut, wie sich das Gerät im Alltag schlägt. Inzwischen hat der Hersteller eine leicht überarbeitete Version als Cube i7 Book herausgebracht mit verbesserter Dockingtastatur und neueren Prozessor.

Das Cube i7 hebt sich ein bisschen von anderen Tablet-Vertreter aus China ab, denn die “Stylus”-Edition bringt sogar die Kompatibilität für einem zusätzlich erwerbbaren Wacom-Stift mit, was für kreative Menschen ein absoluter Dazugewinn ist.

Vorab einige technische Daten:

Prozessor: Intel Core M-5Y10c DualCore mit 800Mhz – 2Ghz
Speicher: 4GB RAM / 64GB SSD
Display: 10,6 Zoll FullHD (1920×1080 Pixel)
Akku: 4500 mAh
weitere Ausstattungsmerkmale: 1x USB 3.0, Micro-SD, Micro HDMI, WLAN, Bluetooth, Frontkamera (2 Megapixel), hintere Kamera (5 Megapixel)

Ich habe mir das Tablet zugelegt, da ich für unterwegs ein leistungsstarkes Gerät benötigte ohne irgendwelche uralten Android-Versionen sondern mit einem vollwertigen Windows 10, sowie einer optionalen Anstecktastatur und zusätzlicher Stifteingabe. Als Mediengestalter nutze ich Tablets oft für Präsentationszwecke oder auch um Skizzen zu erstellen und da kommt natürlich die Eingabemöglichkeit mit Stift wie gerufen.

Die Bestellung erfolgte über den Import-Händler gearbest ohne Zollgebühren für insgesamt 321€.

Der erste Eindruck:

Das Tablet war in einen weißen, sehr stabilen Karton im “Apfel”-Stil verpackt. Enthalten ist das Tablet mit Tastatur-Dock, ein Netzteil mit EU-Adapter und dünnen Handbuch. Das Netzteil sollte dringend gegen ein anderes getauscht werden, das Originale macht keinen guten Eindruck und wirkte extrem billig – dies ist aber auch sehr abhängig was in die Verpackung getan wird. Die Qualität der Netzteile unterscheidet sich sehr extrem, ich hatte ziemlich Pech.

Das Tablet macht auf den ersten Blick einen wirklich soliden Eindruck, alle Teile sind fest miteinander verbunden und die Rückseite ist komplett aus Metal. Auch das Display ist sauber verklebt. Angeblich kommt hier das gleiche Panel zum Einsatz wie schon beim Surface 2 von Microsoft.

An der linken Seite befinden sich die Anschlüsse für Kopfhörer, darunter HDMI, MicroSD Slot, USB 3.0 (als Microausführung) sowie Netzanschluss.

Oben gibt es den Reset-Knopf, Einschalter sowie eine Lautstärkewippe. Auf der Rechten Seite sind die Lautsprecherauslässe und unten der Dockinganschluss für die Tastatur.

Das Tastatur-Dock bringt zwei weitere USB 2.0 Anschlüsse mit, die aber nur eine sehr geringe Ausgangsspannung besitzen und für manche externe Festplatten oder USB-Sticks ungeeignet sind. Weiterhin gibt es am Dock, das Fach für den Wacom Eingabestift. Die Tastatur ist im internationalen QWERTY-Layout, es fehlen die deutschen Umlaute. Hier kann man sich aber gut mit Buchstabenaufleber behelfen wie ich das auch getan hab.

Nach dem Einschalten…

…begrüßt uns Windows 10 mit einen Mischmasch aus Englisch und Chinesisch – der Hersteller hat von Hause aus versucht das englische Sprachpaket zu integrieren, aber das ganze nur halbherzig vollzogen. Nicht weiter Schlimm, sämtliche deutschen Sprachpakete lassen sich über Windows Update nach installieren.

Aufgrund der 4GB RAM kommt auf diesem Tablet tatsächlich eine 64Bit Version von Windows 10 zum Einsatz, topp! Andere Geräte erhalten meist nur die 32 Bit Variante.

Display:

Gut gefällt mir das 10,6 Zoll Display. Die Auflösung von 1920×1080 Pixel ist absolut perfekt und ausreichend ohne sichtbare Artefakte – es lässt sich auch bei schlechten Lichtverhältnissen dank hohen Helligkeitswert gut ablesen – unterschiedlich helle oder dunkle Flecken gibt es nicht, auch nicht an den oft problematischen Displayrändern.

Die Touchbedienung ist wirklich gut, das Display reagiert schnell und punktgenau – einzig was mit der Zeit stört, die Touchbedienung geht nach Inaktivität in den Ruhemodus, lässt sich aber mit einem Klick auf das Windows-Icon unterhalb des Displays reaktivieren.

Speicher:

Neben der 64GB M-Sata SSD steht dem Tablet auch 4 GB LPDDR3 RAM zur Verfügung. Das ist eine ordentliche Ausstattung in dieser Preisklasse. Die SSD stammt vom Hersteller FORESEE und zeigt im Benchmark ganz ordentliche Werte (474,99MB Lesen, 161,28 MB/s Schreiben). Wobei ich ehrlich sagen muss, für ein Windows Tablet ist 64 GB schon wirklich knapp bemessen – ein Wechsel der SSD ist mit ein bisschen Fingerspitzengefühl möglich.

Prozessor:

Das Herzstück des Tablets stammt von Intel aus der noch aktuellen Core-M Serie. Er bietet 2 Kerne mit 4 Threads und einem Grundtakt von 800 Mhz sowie einem Turbo-Taktfrequenz von 2 Ghz, 4 MB Cache. Der Prozessor ist für die meisten Anwendungsfälle ausreichend Leistungsstark und übertrumpft die beliebten Tablet-Atoms bei weiten. Dank Intel® HD Graphics 5300 lassen sich auch zahlreiche 3D Spiele in niedriger Grafikeinstellung problemlos spielen. Bei meinen Test, konnte ich über Stunden hinweg das beliebte Train Fever und dessen Nachfolger Transport Fever spielen. Zu beachten ist, das aufgrund der Wärmeentwicklung das Tablet schnell herunter taktet und es auch zu Performanceeinbrüchen kommen kann.

Ich nutze häufiger Adobe Photoshop, Adobe Lightroom, Adobe Illustrator auf dem Tablet und kann die Programme flüssig nutzen.

Konnektivität:

Das WLAN-Modul baut eine stabile Verbindung auf und voll richtet seine Dienste ohne nennenswerte Störungen oder Ausfälle. Es ist im Vergleich zu vielen anderen Tablets schnell, wobei ein tatsächlicher Vergleich recht schwer ist, es kommt oft auf das eigene Heimnetzwerk an. Einzig beim Verbinden mit der Dockingtastatur und dem neu initialisieren der Hardware, bleibt das WLAN ab und an auf der Strecke. Hier hilft ein Neustart.

Dank Bluetooth 4.0 ist auch die Verbindung und Übertragung zu Smartphones relativ schnell und störungsfrei. Optimal für externe Bluetooth-Lautsprecher oder Mäuse.

Akku:

Hier war ich doch extrem überrascht. Einerseits über die lange Einsatzdauer und über die lange Lebenszeit. Ich nutze das Tablet seit knapp einem Jahr und die Akkukapazität hat sich nicht wesentlich verringert. Bei gleichmäßiger Nutzung, hält der Akku schon mal 6-7 Stunden durch, kann aber auch einen Wert von 8 Stunden erreichen. Einzig bei extremer Nutzung, z.B. beim Spielen hardwarehungriger Games und voller Displayhelligkeit, fällt der Wert auf 3-4 Stunden wobei das auch noch gut ist.

Kameras:

Das Cube i7 bietet zwei Kameras, für Videotelefonie steht eine 2 Megapixel Frontkamera zur Verfügung, für Schnappschüsse eine 5 Megapixel-Kamera auf der Rückseite. Die Qualität ist fürs Skypen absolut ausreichend. Für alles andere ist es einfach ungenügend und nicht beachtenswert – es ist eben nur ein Tablet.

Zubehör:

Wie weiter oben schon erwähnt, bietet das Tablet die Eingabe via ansteckbarer Tastatur oder per Wacom-Stift. Die Tastatur mach einen sehr soliden Eindruck, der Tastenhub ist für diese Größe wirklich gut und alle Tasten reagieren ohne Verzögerung – einzig das internationale Layout ist etwas gewöhnungsbedürftig, lässt sich aber z.B. durch Tastaturaufkleber ändern. Außerdem befindet sich unterhalb des Tastenblocks auch ein Touchpad als Mausersatz, wobei dieses Touchpad eine absolute Notlösung ist, es ist träge und reagiert oft gar nicht. Hier bietet sich wirklich eine Bluetooth-Maus an.

Fast einzigartig ist die Eingabe via Stift ähnlich wie bei der Samsung Galaxy Note Serie. Die Technik stammt auch aus dem Hause Samsung und ist vollständig mit deren Stiften kompatibel – so spart man sich auch die 40€ für den Original-Wacom Stift, denn ein Note-Pen ist für wenige Euro erhältlich. In Zusammenarbeit mit Adobe Illustrator macht es wirklich viel Spaß.

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1 Kommentar

Max Oktober 15, 2019 - 1:44 pm

Gibt es einen Nachfolger für dieses Tablet, da ich leider kein Windows Tablet mit passivem Stift mehr finden kann.

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